Weiter zum Inhalt

Neubau Stationäre Wohnungslosenhilfe – Diakonie am Jödebrunnen, Braunschweig

ADRESSE

Münchenstraße 11A, 38118 Braunschweig

BAUHERRIN

Stiftung Wohnen und Beraten, Gifhorn

ENTWURFSVERFASSER

OttingerArchitekten BDA, Braunschweig

FERTIGSTELLUNG

November 2019

FOTOS

Andreas Bormann, OttingerArchitekten (das Innenraumfoto)

URTEIL DER JURY

Das Gebäude der Stationären Wohnungslosenhilfe Am Jödebrunnen in Braunschweig beherbergt barrierefreie Mikro-Appartements für alleinstehende Wohnungslose ab 21 Jahren. In diesen kann eigenständiges Wohnen geübt werden und zu einem Umzug in eine eigene Wohnung befähigen.

Realisiert als erster Abschnitt eines Gesamtkonzepts für das Areal, baut das beispielgebende Konzept der Wohnungslosenhilfe auf einer hohen Akzeptanz der sehr unterschiedlichen Lebensentwürfe und einem den Bewohnerinnen und Bewohnern entgegengebrachten Respekt auf. Entsprechend sind Ausstattung und Materialien innen wie außen solide und hochwertig. Sie gründen auf der Erfahrung, dass das Gebäude und seine Einbauten so eine sehr pflegliche Behandlung erfahren. Der Vertrauensvorschuss ist offenbar gut investiert.

Die nach funktionalen Gesichtspunkten gestalteten Appartements umfassen jeweils einen möblierten Wohnbereich mit Küchenzeile sowie eine Nasszelle. Auf minimaler Fläche wird die Möglichkeit maximaler Individualität angeboten. Jede Wohnung hat einen eigenen Balkon bzw. eine Loggia. Das Farbkonzept im Inneren in Weiß und leuchtenden Grüntönen vermittelt das Gefühl von Sauberkeit und einer gewissen Fröhlichkeit.

Als schlichter, viergeschossiger Riegel besticht das Gebäude in der Außenansicht. Auch hier schafft Farbigkeit eine wohltuende Atmosphäre. In der sehr einfachen Formensprache tritt eine vielfältige Anmut zutage.

Auf der Vorderseite sind in die mittelgraue Putz-Fassade Loggien eingeschnitten, die die Geräuschkulisse der nahen Stadtautobahn reduzieren. Auf der Rückseite ragen Balkone aus der Fassade. Die Brüstungen sind mit HPL-Platten in unterschiedlichen Holztönen verkleidet. Sowohl Loggien als auch Balkone sind versetzt übereinander angeordnet – was den Charme der Fassade unterstützt und den höheren bautechnischen und finanziellen Aufwand mehr als rechtfertigt. Sie stellen eine gelungene Verbindung zwischen Außen- und Innenraum her und gehen damit über das für diese spezielle Bauaufgabe Notwendige hinaus.

In Bezug auf das Wohnumfeld bleibt zu wünschen, dass in der weiteren Umsetzung des Gesamtkonzepts die Funktionalität und Wertigkeit der Außenanlagen in gleicher Qualität umgesetzt werden können.

 

STÄDTEBAULICHE MERKMALE

Das Gebäude bildet den ersten Abschnitt eines Gesamtkonzeptes für ein Areal.

NUTZUNGSMERKMALE

Neubau eines Diakonieheims mit Mikro-Wohnungen für alleinstehende wohnungslose Personen ab 21 Jahren. Im Durchschnitt haben die Wohnungen 25,5 qm Nutzfläche. Im EG Waschküche, im 1. OG Galerie als Kommunikationsraum, im 3. OG Arztzimmer.

IDENTITÄT

Mikro-Wohnungen für Wohnungslose.