Einfach gut!
Einfach gut! unterbreitet Lösungen, um das Planen und Bauen zukünftig nachhaltiger, aber auch einfacher und damit kostengünstiger zu machen.

„Einfach gut!“ – Modellprojekt für einfaches und qualitätsvolles Bauen
Der Wohnungsbau steht bundesweit und auch in Niedersachsen vor großen Herausforderungen. Steigende Bau- und Energiepreise, hohe Grundstückskosten, Fachkräftemangel und ein komplexes Geflecht aus Normen, Verordnungen und Verfahren bremsen die Bautätigkeit spürbar. Während die Genehmigungszahlen sinken, wächst der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum weiter – insbesondere im sozialen Wohnungsbau.
2022 wurde vor diesem Hintergrund das Modellprojekt „Einfach gut!“ ins Leben gerufen, getragen von der Architektenkammer Niedersachsen, dem vdw Niedersachsen Bremen, der NBank und dem Land Niedersachsen, mit dem damaligen Bauminister Olaf Lies als Schirmherr.
„Einfach gut!“ – individuelle Wege zur Lösung eines komplexen Problems
Ziel des Projekts ist es, die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen des Einfachen Bauens in Niedersachsen anhand konkreter Neu- und Bestandsbauten auszuloten. Dabei werden auch baurechtliche und normative Vorgaben auf ihre Praxistauglichkeit überprüft. Erste Impulse aus dem Modellprojekt sind bereits in die Novelle der Niedersächsischen Bauordnung (NBauO) vom Juli 2024 eingeflossen – ein deutliches Zeichen, dass aus der modellhaften Erprobung konkrete Verbesserungen entstehen können.
„Einfach gut!“ – Einfach planen, bewusst bauen in Bestand und Neubau
„Einfach gut!“ steht für einen Planungsansatz, der auf das Wesentliche fokussiert: kluge Grundrisse, angemessene Standards, bewusste Materialwahl und bauliche Qualität.
Er knüpft an das Prinzip des Gebäudetyps-e an, geht aber einen Schritt weiter – mit individuellen Lösungen, die die örtlichen Gegebenheiten, die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer sowie die Potenziale des Bestands berücksichtigen. „Einfach gut!“ integriert verschiedene Bauvorhaben: vom denkmalgerechten Umbauen und Sanieren eines Bauhaus-Denkmals aus den 1930er Jahren, über die Umwandlung von leerstehenden Bürogebäuden zu Zentrumsnahen Wohnungen, der Aufstockung von Bestandsgebäuden für altersgerechtes Wohnen bis zu innovativen, günstigen Neubauten als integraler Bestandteil eines neuen, nachhaltigen Wohnquartiers.
„Einfach gut“ – ein Fachbeirat als kollegial beratendes Gremium
Begleitet wird das Projekt von einem Fachbeirat aus Expertinnen und Experten der Architektur, Stadtplanung, Wohnungswirtschaft, Tragwerksplanung, Gebäudetechnik, Freiraumgestaltung und des Baurechts. Gemeinsam beraten sie ausgewählte Projekte in Niedersachsen und Bremen und bringen ihre Erfahrungen in den fachlichen Diskurs ein.
Transparenz und Wissenstransfer
Mit dem Modellprojekt „Einfach gut!“ möchte die Architektenkammer Niedersachsen den Wissenstransfer fördern und den Prozess des Einfachen Bauens transparent begleiten.
Die auf dieser Website vorgestellten Projekte dokumentieren den aktuellen Stand der Diskussion, zeigen erprobte Lösungsansätze und machen deutlich, wo noch Handlungsbedarf besteht. Im Archiv bekunden Dokumente die Genese des Weges bis heute.
Ziel ist es, eine praxisorientierte Grundlage für Planende, Bauherren und Verwaltung zu schaffen – damit Bauen in Niedersachsen wieder einfacher, ressourcenschonender und zugleich qualitätsvoll gelingen kann.
Schauen Sie gerne wieder vorbei – das Modellprojekt wächst weiter!
Dafür stehen wir

“Einfaches Bauen setzt voraus, dass wir uns auf das Wesentliche reduzieren und die Planungsziele an den Bedarfen und nicht an den Komfortansprüchen vor allem auch der Auftraggeber ausrichten. Zudem müssen wir uns angewöhnen, von Systemlösungen, die ein Rundum-Sorglos-Paket anbieten, abzurücken, und unsere konstruktiven Kenntnisse nutzen, um zu einfachen, auf den jeweiligen Einsatzbereich ausgerichteten Detaillösungen zu gelangen.”
Dipl. Ing. Architektin und Stadtplanerin Karin Kellner,
Vorstandsmitglied der Architektenkammer Niedersachsen

"In den letzten Jahren sind die Anforderungen an den Wohnungsbau auf allen Ebenen explodiert. Eine Rückbesinnung zu den Ansätzen des einfachen Bauens ist dringend notwendig. Wie im Nachkriegswohnungsbau der 50er Jahre geht es um reduziertes, langlebiges, robustes Bauen.Ein geringer Energieverbrauch ist selbstverständlich, die erforderliche Energie muss CO2-frei erzeugt sein. Die Menschen müssen sich - jenseits aller Förderprogramme - ihre Wohnungen auch leisten können. Das steht für mich im Vordergrund."
Dr.-Ing. Architekt BDA Harald Schulte,
agsta architekten

"Einfaches Bauen bedeutet für mich komponentenarme Konstruktionen und ein minimaler Einsatz technischen Systemen zur Schaffung einer guten Gebäudeperformance. Voraussetzung ist eine hohe Leistung der Architektur, die sich aus natürlichen Belichtungs- und Belüftungsmöglichkeiten, großzügigen Geschosshöhen und einem klar definierten vertikalen und horizontalen Erschließungsprinzip ergibt.“
Prof. Dipl.-Ing. Elisabeth Endres, BDA,
Technische Universität Braunschweig, Institut für Bauklimatik und Energie der Architektur

"Die Kosten im Wohnungsbau explodieren derzeit. Soziale Ungleichgewichte nehmen zu. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum steht derzeit politisch auf jeder Agenda. Hier neue Wege zu gehen, um Kosten zu reduzieren, ist für mich zwingend erforderlich, damit das politische und gesellschaftliche Ziel überhaupt zu erreichen ist. Deshalb müssen bei allen künftigen Überlegungen und Planungen alle Vorschriften und Normen auf dem Prüfstand, um die Bauwerksplanung auf das notwendige vertretbare Maß zu reduzieren. Nach dem Motto „Einfach – Gut“.
Jürgen Meyer,
Samtgemeindebürgermeister / Stadtdirektor aus Dannenberg

"Zukunft bauen, Heimat geben!Durch dieses Modellprojekt wollen wir herausfinden, wie wir Lebens- und liebenswerte Räume schaffen können, die durch auskömmliche Gebäudeausstattung bezahlbar bleiben. Den Menschen und die gelebte Gemeinschaft möchten wir in den Fokus der Architektur stellen.“
Carolin Lauhoff,
Geschäftsführerin Stephanswerk Wohnungsbaugesellschaft mbH

"Beim Wohnungsbau müssen wir zurück zu robusten Konstruktionen und einfacher Gebäudetechnik. ‚Less is more‘ ist das Gebot der Stunde für bezahlbares Wohnen im Neubau.“
Karl Heinz Range,
Geschäftsführer CEO KSG Hannover GmbH








