Niedersächsischer Staatspreis für Architektur
Das Land Niedersachsen, vertreten durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, lobt seit 1996 alle zwei Jahre den Staatspreis für Architektur aus, seit 2002 in Kooperation mit der Architektenkammer Niedersachsen. Der Staatspreis für Architektur wird für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Architektur im Rahmen eines Festakts in Hannover verliehen.

Ausstellung Niedersächsischer Staatspreis 2022
ÖFFENTLICHES (UM-)BAUEN – AUF DEM WEG ZUR KLIMANEUTRALITÄT
Die Wanderausstellung „Öffentliches (Um-)Bauen – auf dem Weg zur Klimaneutralität“ präsentiert die ausgezeichneten Objekte: Preisträger, Nominierungen und Engere Wahl und gibt einen eindrucksvollen Überblick über die aktuelle Architekturlandschaft Niedersachsens. Eine gedruckte Dokumentation des Staatspreises 2022 informiert umfassend über die beteiligten Projekte, die Juryarbeit und die Preisverleihung und ist kostenfrei in der Ausstellung erhältlich.
Aktuelle Ausstellung:
Lange Nacht der Museen in Hannover
am 17. Juni 2023 von 18 bis 23.30 Uhr
Laveshaus, Friedrichswall 5, 30159 Hannover
Präsentation der Staatspreis-Wanderausstellung und der Ausstellung zum AKNDS-Wettbewerb LANDMARKEN
Ausstellungsdauer: 17.06.2023 - 03.08.2023
Öffnungszeiten: Mo–Do 9–16 Uhr / Fr 9–12 Uhr
Vergangene Ausstellungen:
bau_werk-Halle Oldenburg
Am Pferdemarkt 8, 26121 Oldenburg
Ausstellungsdauer: 12.–27.04.2023
Rathaus Wolfsburg
Bürgerhalle, Porschestr. 49, 38440 Wolfsburg
Ausstellungsdauer: 07.–30.03.2023
Die Stadt Wolfsburg lud ein zum "Dialog Umbaukultur Schule" am Donnerstag, 23.03.2023 in Wolfsburg mit Impulsvorträgen von Prof. Dr.-Ing. (FH) Tanja Remke, REMKE + PARTNER INNENARCHITEKTEN mbB, Barsinghausen – Preisträgerin / Dipl.-Ing. Melanie Schwarzien, lindener baukontor architekten stadtplaner ingenieure epkes gräser schröder schwarzien tappe Partnerschaft mbB, Hannover – Nominierung sowie einem Podiumsgespräch mit Kai-Uwe Hirschheide, Stadtbaurat Wolfsburg / Christiane Kraatz, Vizepräsidentin der Architektenkammer Niedersachsen / Prof. Dr.-Ing. (FH) Tanja Remke, REMKE + PARTNER INNENARCHITEKTEN mbB, Barsinghausen / Melanie Schwarzien, lindener baukontor Partnerschaft mbB, Hannover / Iris Bothe, Stadträtin für Jugend und Bildung Wolfsburg / Moderation: Ulrich Brinkmann, Bauwelt
zu Gast bei der DOMOTEX 2023
Forum THE GREEN COLLECTION, Halle 23, Messegelände, 30521 Hannover
Ausstellungsdauer: 12.–15.01.2023
in der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund
in den Ministergärten 10, 10117 Berlin
Ausstellungsdauer: 11.–14.10.2022
Vernissage am 10.10.2022, 19 Uhr
mit Podiumsgespräch zum Thema „Bildung – in und mit ausgezeichneter Architektur“. Mitwirkende: Prof. Dr.-Ing. (FH) Tanja Remke, REMKE + PARTNER INNENARCHITEKTEN mbB, Barsinghausen – Preisträgerin / Volkmar Kerck, kerck+partner landschaftsarchitekten mbB, Hannover – Nominierung / Torsten Lockl FORMATION A, Berlin – Nominierung / Melanie Schwarzien, lindener baukontor architekten stadtplaner ingenieure epkes gräser schröder schwarzien tappe Partnerschaft mbB, Hannover – Nominierung / Muck Petzet, Muck Petzet Architekten, München – Juryvorsitzender Staatspreis 2022 / Robert Marlow, Präsident der Architektenkammer Niedersachsen - Moderation
Niedersächsischer Staatspreis für Architektur 2022 geht an das Projekt Neuordnung und Sanierung Kooperative Gesamtschule Leeste, Weyhe
Bauminister Olaf Lies zeichnete das Büro REMKE + PARTNER INNENARCHITEKTEN mbB aus Barsinghausen und die Gemeinde Weyhe am 23. Juni im Alten Rathaus Hannover aus
Hannover: REMKE + PARTNER INNENARCHITEKTEN mbB aus Barsinghausen wurden am 23. Juni in Hannover gemeinsam mit ihrem Bauherrn, der Gemeinde Weyhe, mit dem Niedersächsischen Staatspreis für Architektur 2022 für ihr Projekt „Neuordnung und Sanierung Kooperative Gesamtschule Leeste, Weyhe“ ausgezeichnet. Die Jury unter Leitung des Münchener Architekten Muck Petzet betonte, diese umfassende und ganzheitliche Maßnahme zeige, dass intelligentes, Ressourcen und Möglichkeiten des Bestands nutzendes und weiterentwickelndes Umbauen zu einem Ergebnis führen könne, das neben deutlich geringeren Kosten eines Neubaus sogar höhere Qualität liefere. Der Staatspreis stand in diesem Jahr unter dem Titel „Öffentliches (Um-)Bauen – auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Aus dem Kreis der aus 12 Projekten bestehenden Engeren Wahl wurden neben dem Preisträger „Neuordnung und Sanierung Kooperative Gesamtschule Leeste, Weyhe“ drei weitere Projekte für den Staatspreis nominiert: die „Nachhaltige Sanierung im Bildungs- und Begegnungszentrum“ in Liebenau, das „Dokumentations- und Lernort Bückeberg“ in Emmerthal sowie das „Stadtteilzentrum Hannover-Stöcken“.
Niedersachsens Bauminister Olaf Lies überreichte den Staatspreis am Donnerstagabend im Großen Festsaal des Alten Rathauses Hannover. „Der Staatspreis 2022 zeichnet energetisch und ökologisch optimierte, klima- und nutzungsfreundliche öffentliche Gebäude und eine Freianlage aus, die als Sanierungs- bzw. Modernisierungsprojekte sowie als geschichtsaufarbeitender Neubau beispielgebend sind.“
Robert Marlow, Präsident der Architektenkammer Niedersachsen, betonte: „Wir müssen Planen und Bauen ganzheitlich betrachten und die ökonomischen, ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen Anforderungen gleichermaßen einbeziehen. Hierzu will der Staatspreis auch in diesem Jahr den Blick weiten und prämiert aus diesem Grund eine herausragende Schulsanierung.“
Der Staatspreis ist die höchste Architekturauszeichnung Niedersachsens und wird vom Land in Kooperation mit der Architektenkammer Niedersachsen vergeben. Die Jury hat den Preisträger aus 56 Bewerbungen in zwei Jurysitzungen und einer Exkursion ermittelt. Die Ergebnisse werden jetzt in einer Dokumentation veröffentlicht und in einer Wanderausstellung an verschiedenen Standorten Niedersachsens gezeigt.
PREISTRÄGER
Neuordnung und Sanierung Kooperative Gesamtschule Leeste, Weyhe
Auszug Jurytext:
„Die Neuordnung und Sanierung der kooperativen Gesamtschule Leeste ist […] ein Vorzeigeprojekt und Argument für den Umbau: Die groß dimensionierte, aber schlecht nutzbare Raumstruktur aus den 1970er-Jahren wurde durch gezielte Eingriffe so uminterpretiert, dass die potentiell vorhandene Großzügigkeit erleb- und nutzbar wird. Als Neubau wäre solch ein ‚verschwenderischer' Umgang mit Raum heute nicht mehr denkbar – als Umbau eben schon. […] Der Umbau […] erfolgte in sieben Bauabschnitten im laufenden Betrieb – und in einem partizipativen Entwurfsprozess mit der Schulleitung, den Schülern und den im Haus Beschäftigten. […] Die Architekten haben diesen Prozess – der in dieser Form auch nur beim Umbau möglich ist – gelenkt, und sie haben durch wenige, kluge Eingriffe die Grundstruktur für das vielfältige Leben geschaffen, das sich nun zwischen den eigentlichen Klassenräumen abspielt. […] Die umfassende und ganzheitliche Maßnahme zeigt, dass intelligentes, Ressourcen und Möglichkeiten des Bestands nutzendes und weiterentwickelndes Umbauen zu einem Ergebnis führen kann, das neben deutlich geringeren Kosten eines Neubaus sogar höhere Qualität liefert.“
Entwurfsverfasserin: REMKE + PARTNER INNENARCHITEKTEN mbB, Barsinghausen – Innenarchitektin Prof. Dr.-Ing. (FH) Tanja Remke
Bauherrin: Gemeinde Weyhe. Der Bürgermeister.
Weitere Beteiligte: M+R Ingenieurbüro für Elektro-Installationstechnik, Syke – Oliver Bleeker / Ingenieurbüro Beierle Technische Gebäudeausrüstung, Stuhr – Jürgen Fröhlich / WDI Wendelken Brandschutz, Zeven – Bernd Lemmermann / Ahrlich & Partner GbR Ingenieurbüro für Tragswerksplanung und Konstruktion, Weyhe – Gerd Ahrlich
Fertigstellung: März 2022
Ergebnis eines Planungswettbewerbs
NOMINIERUNG 1
Nachhaltige Sanierung im Bildungs- und Begegnungszentrum Liebenau
Auszug Jurytext:
„Das Konglomerat des Schulkomplexes aus den 1960er, 70er und 90er Jahren stand mit dem Auslaufen der Hauptschule zur Disposition. Aus den klassischen Schulbauten wurde zusammen mit der Vielzahl möglicher Nutzer:innen ein Prozess gestaltet, um die Anschlussnutzung der Räumlichkeiten zu konzipieren. […] In Liebenau wohnen viele EU-Migrant:innen. Sprachbarrieren und Sprache lernen sind nicht nur in der Grundschule von Bedeutung. Hier hat sich die Zivilgesellschaft der Integration angenommen, und so soll mit der räumlichen Konzeptionierung auch Integration in der Nutzung geschaffen werden. […] Das Bildungs- und Begegnungszentrum ist ein gelungenes Beispiel für eine integrative Konzeption und Umsetzung im Bestand. Bei sich verändernden Nutzergruppen wurden hier – bei Anerkennung der Vergänglichkeit aktueller Erkenntnisse – mit durchdachten Ansätzen Potenziale für eine ökologische und soziale Nachhaltigkeit geschaffen.“
Entwurfsverfasser: lindener baukontor architekten stadtplaner ingenieure epkes gräser schröder schwarzien tappe Partnerschaft mbB, Hannover – Architektin Dipl.-Ing. Melanie Schwarzien, Architekt Dipl.-Ing. Henk Tappe
Bauherrin: Samtgemeinde Weser-Aue (ehem. Samtgemeinde Liebenau), Marklohe – Dieter Korte
Weitere Beteiligte: Ingenieurbüro für Bauwesen Meyer + Borcherding, Nienburg / Ingenieurbüro Büsselberg GmbH, Nienburg
Fertigstellung: Dezember 2021
NOMINIERUNG 2
Dokumentations- und Lernort Bückeberg, Emmerthal
Auszug Jurytext:
„Auf diesem Bergrücken in der Nähe von Hameln veranstalteten zwischen 1933 und 1937 die Nationalsozialisten ihre Reichserntedankfeste. […] Die von Hitlers Reichsarchitekt Albert Speer entworfene Anlage, die in ihrer Bedeutung mit dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg und dem Tempelhofer Feld in Berlin auf gleiche Stufe zu stellen ist, geriet nach dem Zweiten Weltkrieg in Vergessenheit […]. Der nun über 80 Jahre nach der letzten Inszenierung entstandene Dokumentations- und Lernort rückt die Geschichte in das richtige Licht – sachlich, stilistisch pur und zurückhaltend. […] Durch die vorgenommenen minimal-invasiven Eingriffe und Maßnahmen wird der Ort in all seinen Dimensionen und seiner Inszeniertheit erfassbar und erlebbar gemacht, Gänsehaut inklusive. Was für ein Ort!“
Entwurfsverfasser: kerck + partner Landschaftsarchitekten mbB, Hannover – Landschaftsarchitekt Dipl.-Ing. (FH) Volkmar Kerck, M.Eng. Kai von Luckwald
Bauherrin: Dokumentations- und Lernort Bückeberg gGmbH, Hameln – Alexander Remmel
Weitere Beteiligte: Bernhard Gelderblom – Initiative historische Grundlagen & Konzeption / mjunghannover, Martina Jung M.A., Hannover / ermisch | Büro für Gestaltung, Hannover – Christoph Ermisch / Weidner Händle Atelier, Stuttgart – Berthold Weidner
Fertigstellung: November 2021
NOMINIERUNG 3
Stadtteilzentrum Hannover-Stöcken
Auszug Jurytext:
„Der hannoversche Stadtteil Stöcken ist ein Quartier mit Herausforderungen – für diesen eine neue Mitte zu schaffen eine städtebauliche, architektonische und soziale Aufgabenstellung. Die Aufgabe umfasste die Umgestaltung des Platzes und die Gestaltung des Stadtteilzentrums. Der entstandene Platz […] lädt auch im Schatten der Bäume zum Verweilen ein, schafft eine südlich anmutende Aufenthaltsqualität inmitten der Stadt. […] Nach außen sehr signifikant sind vier große Dachaufbauten, die wie Kamine wirken, Wärmeabzug gewährleisten und über Fenster am oberen Ende immer auch für Lichteinfall sorgen. Dem in der Funktion eingeschossigen Bau wird auf diese Weise eine größere Präsenz und durch die ungewöhnlichen Aufbauten auch eine höhere Prägnanz zuteil. […] Durch den Bau des Stadtteilzentrums und die Umgestaltung der direkten Umgebung ist es gelungen, dem Quartier eine funktionale und gestalterische Mitte zu geben.“
Entwurfsverfasser: FORMATION A, Berlin – Team: Architektin Dipl.-Ing. Lina Müller, Architekt Dipl.-Ing. Torsten Lockl, Architekt M.Sc. Matthias Prüger, M.Sc. Teresa Frede, Dipl.-Ing. Benjamin Bosse, Architekt Dipl.-Ing, Nikolaus Steinke, Dipl.-Ing. Robert Müller
Bauherrin: Landeshauptstadt Hannover. Fachbereich Gebäudemanagement, Sachgebiet 19.11
Weitere Beteiligte: voma projects GmbH, Wetter a. d. Ruhr – Alexander Magoley / Building Applications Ingenieure Partnerschaftsgesellschaft mbB, Berlin / Ifb –Ingenieurbüro für Bauwesen Thal + Huber, Berlin / club L94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln
Fertigstellung: Oktober 2021
Ergebnis eines Planungswettbewerbs
(Foto: Johannes Nadeno)
Das ist die Engere Wahl zum Niedersächsischen Staatspreis für Architektur 2022:












Es ist der Landesregierung ein besonderes Anliegen, baukulturelle Leistungen in Niedersachsen durch vielfältige Unterstützung in breiter Form anzuregen und zu würdigen. Seit inzwischen über zwanzig Jahren gibt die höchste Architekturauszeichnung des Landes einen thematisch fokussierten, hervorragenden Überblick über das aktuelle Baugeschehen im Land. Das Wettbewerbsergebnis und damit die teilnehmenden Projekte werden in Niedersachsen und darüber hinaus mit der breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt, darunter die Internetpräsentation und die Wanderausstellung der ausgezeichneten Arbeiten. Dies schafft ein Qualitätsbewusstsein und hilft, Maßstäbe dafür zu erarbeiten und zu etablieren.

Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie,
Bauen und Klimaschutz
Archivstr. 2
30169 Hannover

Architektenkammer Niedersachsen
Laveshaus
Friedrichswall 5
30159 Hannover
Telefon 0511 28096-0
Telefax 0511 28096-19