Die Aufstockung von zwei Gebäudezeilen im innerstädtischen Bereich um zwei Geschosse und die folgende Schaffung von bezahlbarem Wohnraum unterschiedlichster Größe (35-105m²) ohne zusätzliche Versiegelung von Boden war der Anfang der Idee. Die Ausführung mit nachwachsenden Rohstoffen (Holz, Zellulose) und die energetische Aufwertung des Bestandes war eine logische Folge. Wo möglich, wurde sortenrein rückbaubar geplant. Zum Beispiel lässt sich die Wahl der hellen Aluschindeln als leichte Dacheindeckung rückbauen und dem Stoffkreislauf zuzuführen und wirkt sich gleichzeitig durch den Reflexionsgrad positiv gegen Überhitzung aus.
- Fassade 22 cm Wärmedämmverbundsystem
- Kellerdecke 8 cm Mineralwolle
- Dach 30 cm Zellulosedämmung
Herausfordernd in diesem Projekt war das Zusammenspiel von Bauen im bewohnten Zustand und gleichzeitig reibungslosem Bauablauf. Für die Mieter war es zeitweise eine große Belastung, da neben dem stetigen Geräuschpegel einer Baustelle, der Feuchteschutz an der einen oder anderen Stelle im Notdach nicht ganz funktioniert hat. Im Stadtviertel erschwerten zudem enge, zugeparkte Wohnstraßen die Erreichbarkeit der großen Fahrzeuge für vorgefertigte Module.
Im Rahmen der Analyse des Bestandsgebäudes und der Untersuchung des städtebaulichen Kontexts, gepaart mit unserem Anspruch ressourceneffizient zu bauen, kristallisierte sich heraus, dass nicht nur ein Ausbau des bestehenden Daches, sondern eine Aufstockung über zwei Geschosse umsetzbar wäre. Die Schaffung von 24 neuen Wohnungen unterschiedlicher Größe und gleichzeitiger energetischen Sanierung des vorhandenen Bestandes und Ergänzung dieser um "Außenzimmer" (10m² große Balkone) im bewohnten Zustand mit der Möglichkeit, ein Effizienzhauses 55 zu schaffen, konnten den Bauherren, die Ostland Wohnungsgenossenschaft, von der Umsetzung überzeugen.
30451 Hannover