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Gute Beispiele
Foto: Frank Aussieker
Foto: Thomas Hirt
Hannover
Arbeiten im Fachwerk - Denkmal

Wenn der Denkmalschutz nicht bestanden hätte, wäre es weg. 
Es erfolgte eine Transformation vom „verspotteten Hexenhaus“ zum „beliebtesten Arbeitsplatz“ vor Ort.
Sensible Verbesserungen an der denkmalgeschützten Gebäudehülle und ein Ausbau des Dachgeschosses bildete hier die Grundlage zur optimierten Gesamtbilanz der Transmissionsbauteile.

Trotz tiefgreifend notwendigen Sanierungsmaßnahmen konnte dem städtebaulichen Denkmal Rechnung getragen und die nachhaltige Akzeptanz erneuert werden.
Mit viel Liebe zum Detail und vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen Bauherrschaft, Denkmalpflege sowie Architekten war eine innovative nachhaltige Planung möglich.


Nutzung
öffentliche Bauten
Bauaufgaben
Umbau / Modernisierung
Konstruktion
Sicht-Fachwerk mit massiven Wandanteilen sowie massiven Decken | Teilunterkellerung mit Natursteingewölbe | Pfahlgründung
Energetische Maßnahmen der Gebäudehülle
Dachflächen: U-Wert: 0,16 W/m²K
Dachgauben: U-Wert: 0,19 W/m²K
Fachwerk- u. historische Massiv- Außenwände: U-Wert: 0,67 W/m²K
2/3 der Giebel-Außenwand zu Durchfahrt: U-Wert: 0,28 - 0,35 W/m²K
Bodenplatte über Keller: U-Wert: 0,22 W/m²K
Bodenplatte (nicht unterkellert): U-Wert: 0,35 W/m²K
Fenster EG und OG: Uw-Wert: 1,3 W/m²K
Fenster Dachgeschoss: Uw-Wert: 1,1 W/m²K
Dachflächenfenster: Uw-Wert: 1,0 W/m²K (mit Hitzeschutzmarkise)
Energiebedarf vorher (kWh/m²a)
im Mittel: ca. 216 kWh/m²a (realer Fernwärmeverbrauch)
Energiebedarf nachher (kWh/m²a)
im Mittel: ca. 28 kWh/m²a (realer Fernwärmeverbrauch)
Erneuerbare Energie
Fernwärme der Stadt Hannover - Enercity
Fokusthemen der Nachhaltigkeit
Das Denkmal mit zeitgemäßer Nutzung und hoher Wertigkeit unterstützen und somit eine lange Nutzung mit Verankerung in der Bevölkerung und den Nutzern ermöglichen.
Vermeidung von aufwendigen haustechnischen Anlagen (Lüftung über einfache Abluftanlage mit Fensterfalzlüftern).
Bauteile mit Speichermasse bereitstellen, um Klimatisierungstechnik zu vermeiden.
Wiederherstellung diffusionsoffene Bauteile und Verwendung von Baustoffen mit hoher Sorptionsfähigkeit und Speichermasse.
z.B. Fachwerkwand; mit Trockenlehmstein-Gefachen, zu ersetzende Hölzer aus Zweiverwendung, außenseitig Kalkputz und Silikatfarbe, nach innen Oberflächendifferenzen mit Holzhackschnitzel-Lehm-Füllung, tragendes Leichtbeton-Mauerwerk mit Rotkalkputz und Silikatfarbe.
Dachfläche mit Zellulose-Einblasdämmung, innere Installationsebene mit Hanfdämmplatten.
Weitestmöglich Verwendung von nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen.

Schwierigkeiten / was hätte besser gemacht werden können?

Aktuelle Regelungen würden ein Tragmauerwerk aus Lehmsteinen ermöglichen (statt der Leichtbetonsteine). Die Decken könnten heute die Anforderungen an Schall- und Brandschutz auch aus Holz-Lehm-Verbunddecken hergestellt werden (aktuell wurden die Stahlbetondecken eingesetzt, da die Originaldecken zu stark von Schädlingen beschädigt waren).


Was hat den Bauherrn / die Bauherrin motiviert oder überzeugt?

Die Kombination einer denkmalgerechten Herangehensweise + modernen Büroflächen. Interpretationen moderner Technik in „intelligentem“ Kleid mit Anlehnung an die historische Bausubstanz (z.B. Fenstereinfassungen, mit den wesentliche Installationen, wie Elektro, Heizung, Verschattung u. Daten-Technik). Baustoffwahl auf die speziellen Anforderungen eines Fachwerkgebäudes sowie der Nutzerbelange abgestimmt (z.B. speicherfähige Innenwände bzw. Außenwand-Innenschalen, welche Klimafunktionen sowie bauphysikalische Anforderungen leisten). Viel Liebe zum Detail.


Foto: Thomas Hirt
Foto: Frank Aussieker
Foto: Thomas Hirt
Foto: Frank Aussieker

Adresse
Brandstraße 24
30169 Hannover
Bauherr
Staatliches Baumanagement Hannover
Architekten
Architekturbüro Dipl.-Ing. (FH) Thomas Hirt
weitere Planunsgbeteiligte
Krämer Evers Bauphysik GmbH & Co. KG