Vom Denkmal lernen

Siedlung Blumläger Feld, Celle
Sanierung und denkmalgerechte Wiederherstellung

Das Wohnprojekt Blumläger Feld des Architekten Otto Haesler (1880–1962) in Celle ist im Stil des Neuen Bauens errichtet und ein national wie international bedeutendes Projekt des sozialen Wohnungs- und Siedlungsbaus der 1930/31er-Jahre. Die kostengünstigen Kleinstwohnungen in Stahlskelettbauweise hatten geringe Größen von lediglich 34 m², 43 m² und 51 m² für je 2 – 6 Personen, waren seriell geplant sowie planerisch und konstruktiv auf ein Minimum reduziert, um Kosten zu sparen und die Mieten gering zu halten. Einbaumöbel definierten den Schnitt der Zimmer und Wohnungen, es gab keine Flure – aber alle Wohnungen boten auch einen gewissen Komfort: etwa Zentralheizung, eigenes WC und Küche und jeweils 140 m² große Gärten zur Selbstversorgung der Bewohner*innen. Die Siedlung steht unter Denkmalschutz.

Seit Jahren schnellt der Quadratmeter-Verbrauch pro Kopf in Deutschland in immer neue Höhen. Hier gibt das Denkmal Anregungen, durch kluge Konzeptionen Flächen und Kosten zu sparen. Der Status des Denkmals erlaubt bei der Sanierung der Haesler-Siedlung Ausnahmen von gängigen Regeln und Normen und so eine Überprüfung heutiger Standards und (Komfort-)Ansprüche.