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Niedersächsische Architektenschaft will sich mit ihrer Fachkompetenz für ein nachhaltiges und klimagerechtes Planen und Bauen einsetzen

| Presseinformation

Vertreterversammlung der Architektenkammer Niedersachsen schreibt sich sieben Ziele auf die Fahnen

Hannover: Die Mitglieder des niedersächsischen Architektenparlaments, der Vertreterversammlung der Architektenkammer Niedersachsen, haben auf ihrer digitalen Sitzung am 12. November 2020 die eigene Verantwortung für eine klimagerechte Lebens- und Wirtschaftsweise betont und in Form von sieben Thesen konkrete Ziele definiert. Die Vertreterversammlung forderte alle Kammermitglieder dazu auf, sich das Papier bei ihrer Arbeit zu eigen zu machen.

„Der Bausektor trägt maßgeblich zur heutigen Umweltsituation bei“, sagte Kammerpräsident Robert Marlow. Nur durch eine ganzheitliche Sichtweise, die ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Anforderungen gleichermaßen einbeziehe, so der Präsident, könne das Planen und Bauen zukunfts- und klimagerecht werden.

Die niedersächsische Architektenschaft will die Zukunft daher aktiv mitgestalten, eine ressourcenschonende Bauweise voranbringen und mit Mut zum Experimentieren neue und innovative Lösungen entwickeln.

Architektinnen und Architekten wollen Gebäude und Quartiere, aber auch Landschafts- und Naturräume langfristig denken, Klimaanpassungsfolgekosten in die ökonomische Betrachtung einfließen lassen und Aspekte der Alterungsfähigkeit, Nutzungsflexibilität und Anpassungsfähigkeit berücksichtigen und so zukunftsorientierte Baustandards entwickeln.

„Zukünftige Bauvorhaben sollten nur noch unter Berücksichtigung ihres gesamten Lebenszyklus unter Einhaltung der vereinbarten Klimaziele durchgeführt werden“, betonte der Vorsitzende des Kammerausschusses zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Prof. Heiner Lippe.

Konkret strebt die Vertreterversammlung folgende sieben Ziele an

  1. Nachhaltigkeit in jeder Planungsebene umzusetzen, um so frühzeitig die Weichen für eine nachhaltige und interdisziplinäre Planung zu stellen,
  2. Gebäude und Freiräume, Stadt und Land ganzheitlich zu betrachten, über den ganzen Lebenszyklus hinweg,
  3. mit Suffizienz, Konsistenz und Effizienz neue Standards zu setzen, und diese Leitbilder in sämtliche Planungsschritte zu übernehmen,
  4. darauf hinzuwirken, dass vom Gesetzgeber Gesetze und Vorschriften im Sinne der Nachhaltigkeit neu gedacht werden,
  5. Chancen nachhaltiger Architektur beim Kampf gegen den Klimawandel bereits in der Schule zu kommunizieren,
  6. Planungsprozesse zu gestalten und zu moderieren, um das Know-how der Architektenschaft in den Prozess einzubringen sowie
  7. die gesellschaftliche Akzeptanz zu fördern, um sämtliche Akteure bis hin zur Bevölkerung gleichermaßen zu berücksichtigen.

Das vollständige Positionspapier mit den ausformulierten sieben Thesen finden Sie unter: www.aknds.de/mitglieder/praxis/klimaschutz-und-nachhaltigkeit