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>> Prof. Mikala Holme Samsøe, Architektin, München

Wo liegen die Herausforderungen für den Berufsstand der Planer*innen in der Zukunft?

Dass wir relevant für die Gesellschaft sind. Der ästhetische Diskurs, der seit Jahrzehnten nur noch am Rande der Gesellschaft geführt wird, muß stärker in die Mitte der Gesellschaft rücken. Die Herausforderung ist ein Komplementär zu der aktuellen wirtschaftlichen Entscheidungslogik aufzumachen.
 
Kommen die Planer*innen ihrer Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft angemessen nach?

Die Frage tut weh. Natürlich tun wir es nicht. Im kleinen ja, aber an schlechten Tagen denke ich, warum laufen wir nicht demonstrierend durch die Straßen? „Schönheit, Langlebigkeit und Reduktion“ Die Welt braucht eine friedliche Revolution.
 
Sind die Planer*innen für die Zukunftsgestaltung überhaupt relevant? Welche Handlungsfelder müssen fokussiert werden, um eine bedeutsame Rolle innerhalb unserer Gesellschaft zu spielen?

Wir haben auf jeden fall ein starkes Potential relevant zu sein in unserer Zeit. Fragen des Klimas, der Demokratie und der sozialen Ungleichheit brauchen komplementäre Ansätze zu dem aktuellen wirtschaftlichen Diskurs, der in wachsender Kritik steht. Ein ästhetischer und reduktiver Ansatz öffnet radikale Blicke auf erstzunehmende Lebensmodelle und Wertevorstellungen. Geht es auch mit Weniger? Schöner? und unkomplizierter?
 
Wird der Nachwuchs auf die Herausforderungen der Zukunft gut vorbereitet?

Mehr und mehr Hochschulen und Universitäten führen einen proaktiven gesellschaftlichen Diskurs und die (Auf)Forderung sich als ästhetisch gebildeter Mensch in der ganzen Palette der Themen der Gesellschaft und in den Planungsphasen einzubringen. Das ist der richtige Weg in unserer Zeit, denke ich
 
Was möchten Sie den Planer*innen aus Ihrer Perspektive mit auf den Weg geben?

MUT und WILLE. Die Zukunft ist auch unser Zuständigkeitsbereich. Gemeinsam mit anderen sollen wir Einfluss ergreifen.