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Wachgeküsst! Umbauen in der Reihe

Wachgeküsst! nennt sich die neue Wanderausstellung der Architektenkammer Niedersachsen in Kooperation mit der Kammer Bremen. Sie präsentiert interessierten Bauherren aktuelle Umbauprojekte. Im Juni suchte das Auswahlgremium unter Leitung von Vorstandsmitglied Sven Martens zusammen mit Landschaftsarchitekt Björn Bodem, Mitglied der Vertreterversammlung der Kammer Niedersachen, und Elisabeth Kaufmann, Redakteurin der Zeitschrift „Das Haus“, aus 26 Bewerbungen sieben umgebaute Reihen- Doppel- und Kettenhäusern sowie einen Garten aus.

Presseartikel zur Ausstellung: "Tanzt hier jemand aus der Reihe", FAZ vom 30.08.20

Wenig Baufläche, kostengünstig, großer Garten

Ein Reihenhaus, das wurde bis vor ein paar Jahren in Deutschland meist nicht als richtiges Haus eingeschätzt, eher als eines der zweiten Wahl. Doch dieses Vorurteil hat sich angesichts von Nachhaltigkeit und Klimaschutz längst erübrigt. Immer weiter steigende Grundstücks- und Baukostenpreise haben das Haus in der Reihe, das Ketten- und Gartenhofhaus oder auch das Doppelhaus längst als Lösung für ein erschwingliches Wohnen im stadtnahen Bereich etabliert. In England, den Beneluxländern, in Skandinavien und vor allem in Bremen ist das Reihenhaus schon seit dem 19. Jahrhundert selbstverständlich. Es beansprucht weniger Baufläche, ist kostengünstiger und bietet auch noch Gartenflächen.

Wohnen für das kleine Portemonnaie

Die ersten sozialreformerischen Wohnmodelle, die Gartenstädte der 1910er-Jahre und die Siedlungen gemeinnütziger Wohnungsunternehmen der 1920er-Jahre, etablierten das Reihenhaus in Deutschland als Wohnmodell für das kleine Portemonnaie und als Experiment für die Industrialisierung der Bauweisen, um zusätzlich Kosten zu senken. In den 1950er-Jahren wandelte sich das Reihen- und Doppelhaus zu einer Form des erschwinglichen Individualeigentums. Es ist wahrscheinlich der meistgebaute Haustyp der alten Bundesrepublik und kam dennoch eine Zeit lang aus der Mode. Erst im Rahmen des verdichteten Wohnungsbaus und einer klimagerechten Bauweise wird es heute wiederentdeckt und mit ihm die Kettenhäuser, die bereits in der 1970er-Jahren als kompakte maximal Minimalbauten Modellcharakter aufweisen.

Wohnen mit kleinem Fußabdruck

Heute sind zahlreiche dieser Bautypen in die Jahre gekommen und gleichzeitig ist ihre architektonisch kompakte Form begehrt. Das Wohnen mit kleinem Fußabdruck wünschen sich viele Bauherren und gleichzeitig offene und flexible Räume. Wie das funktionieren kann, wenn so ein Haus schon fertig da steht, und wie neue Umbauten mit den Nachbarhäusern ansehnlich zusammenpassen, zeigen die hier vorgestellten sieben Projekte mit vielen raffinierten Details.

Broschüre

Zu der Ausstellung können Sie hier eine kostenfreie Broschüre bestellen.

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